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Methoden zur Prozessinnovation
Bei Methoden zur Prozessinnovation geht es im Kern darum, alle wesentlichen End-to-end-Prozesse auf die Unternehmensstrategie auszurichten und bei gravierenden Zielabweichungen grundlegend zu erneuern.
Welche Methoden gibt es im Bereich der Prozessinnovation?
Die mit Abstand bekannteste Methode dieser Klasse ist Business Process Reengineering (BPR).
Weitere Methoden zur Prozessinnovation sind Design Thinking, Business Modell Canvas (BMC), Operational Excellence (OPEX), Business Process Outsourcing (BPO), Supply Chain Management (SCM), Customer Relation Management (CRM) oder Customer Journey.
Was zeichnet die Methoden zur Prozessinnovation aus?
Gestaltungsbereich
Methoden zur Prozessinnovation fokussieren auf das gesamte Unternehmen. Alle End-to-end Prozesse werden grundsätzlich auf die Strategie des Unternehmens ausgerichtet. Dabei spielen vor allem die Wechselwirkungen zwischen den Geschäftsprozessen sowie die Außenbeziehungen zu Kunden, Lieferanten oder Kooperationspartner eine wesentliche Rolle. Ein besonderes Augenmerk liegt bei der Prozessinnovationen auf den Kernprozessen.
Problemstellung
Reaktive Beweggründe für Prozessinnovationen sind häufig disruptive Veränderungen im Unternehmensumfeld. So hebeln beispielsweise neue Wettbewerber mit innovativen Angeboten etablierte Märkte aus. Proaktiv nutzen Unternehmen selbst die Chancen neuer Technologien, um innovative Geschäftsmodelle zu entwickeln. Die so entstehenden Produkt- oder Erlösmodelle erfordern grundlegend neu gestaltete End-to-end-Prozesse. Besondere Bedeutung gewinnen Prozessinnovationen, wenn sie selbst das Fundament des neuen Geschäftsmodells bilden.
Ziel
Mit Methoden zur Prozessinnovation werden sogenannte Quantensprünge angestrebt. Damit sind sehr ambitionierte Zielsetzungen in puncto Zeit, Kosten und Qualität gemeint. So wird beispielweise mit den grundsätzlichen Prozesserneuerungen bei existenziell bedrohten Unternehmen der Turnaround als Maxime formuliert. Oder Firmen mit innovativen Geschäftsmodellen verfolgen die Vision der Marktführerschaft.
Optimierungsansatz
Beim Prozessdesign verfolgen Methoden zur Prozessinnovation einen fundamentalen und radikalen Ansatz. Ersteres bedeutet, dass man sich zunächst mit der Frage beschäftigt, ob man beim bisherigen Unternehmenszweck bleibt oder sich für ein ganz neues Geschäftsmodell entscheidet. Ist das Businessmodell gefunden werden nach dem White-Sheet-of-Paper-Ansatz die dafür notwendigen End-to-end-Prozesse kreativ entwickelt. Dazu trennt man sich im Geiste radikal von allen bestehenden Strukturen, Ressourcen oder Gewohnheiten. Prozessinnovationen werden vor allem erreicht, indem technologische Möglichkeiten konsequent genutzt und strukturell-hierarchische Hindernisse überwunden werden.
Vorgehen
„Process follows Strategy“ ist die Leitlinie der Methoden zur Prozessinnovation. Das bedeutet sich zunächst mit Markt- und Wettbewerbsstrategien zu beschäftigen, um dann die dazu notwendigen End-to-end-Prozesse innerhalb der Ressourcenstrategie zu definieren.
Dies kann in einem klassisch organisierten Projekt mit Phasen wie Strategie und Geschäftsmodelle, Prozessarchitektur, Prozesscheck, Prozessvision sowie Prozesspriorisierung und Roadmap geschehen. Oder die Schritte werden agil in sich wiederholenden Sprints je End-to-end-Prozess durchlaufen.
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Verantwortlichkeit
Prozessinnovationen werden vom Top-Management initiiert und verantwortet. Die Gesamtverantwortung wird einer Projektleitung mit hoher persönlicher Autorität übertragen. Typisch für Prozessinnovationen ist es auch, Prozessverantwortliche zu benennen, die sich der Leistung eines End-to-end-Prozesses annehmen.
IT-BPM
Hammer/Champy begründeten ihren Reengineering-Ansatz bereits 1993 mit den enormen Potenzialen der Informationstechnik für Prozesse. Auch 30 Jahre später sind es vor allem die Möglichkeiten der Digitalisierung wie Internet of Things (IOT), Big Data, Künstliche Intelligenz (KI), Prozessautomatisierung oder die Orchestrierung von Microservices, die die Prozessinnovationen vorantreiben. Bei den grundlegenden Prozesserneuerungen werden auch immer die Strategien von IT- und Prozessarchitektur aufeinander abgestimmt.
Beteiligung
Da es sich bei Methoden zur Prozessinnovation um grundlegende Entscheidungen hinsichtlich Strategie, Geschäftsmodelle, Prozesse, Strukturen, Standorte oder Personal jenseits der bestehenden Situation handelt, werden Betroffene nicht oder nur sehr schwach bei der Projektarbeit beteiligt. Dieser Top-down-Ansatz folgt also getreu dem Motto „Wenn du einen Teich trockenlegen willst, darfst du nicht die Frösche fragen."